Wusstest Du bereits als Kind, was Du einmal werden möchtest?
In der Tat, so war es. Gleich nach dem Lockführer kam der Berufswunsch Regie. Meine Entscheidung stand tatsächlich bereits mit 11 Jahren fest, als mir mein Vater eine Super-8 Kamera schenkte. Von da an wusste ich, dass ich etwas mit Film oder Fernsehen machen wollte. Es gab keinen Plan B und keinen Zweifel daran. Entweder ich werde Regisseur oder ich werde gar nichts.
Wenn du an deine lange P7S1-Laufbahn zurückdenkst, was war das Skurrilste oder Witzigste, das dir passiert ist?
Da fallen mir in der Tat einige Geschichten ein, beispielsweise als ich eines Nachts völlig unerwartet einen Fernsehzuschauer vor meiner Wohnungstüre vorfand. Dieser Zuschauer hatte sich unsterblich in unsere Nachrichtensprecherin verliebt. In meiner grenzenlosen Naivität bat ich ihn herein, und brachte ihn kaum wieder hinaus. Das war gar nicht witzig, aber zumindest skurril.
Gab es denn auch schon einmal eine Live-Übertragung bei der etwas schief lief?
Ja, ich erinnere mich gut an eine Situation, in der ich in der Regie unseres ehemaligen Nachrichtensenders N24 saß. Eines Tages warteten wir auf die Bekanntgabe eines wichtigen Parteitagsbeschlusses der Grünen. Als ich auf meinem Vorschaumonitor einen Redner auf die Bühne stürmen sah, gab ich das Kommando mit Breaking-News live rauszugehen. Der Mann sagte aber nur: „Hat jemand ein Paper für mich?“ Für diese Lappalie hatte ich das laufende Programm unterbrochen. Das war wohl der Tiefpunkt meiner TV-Karriere.