Über den Sicherheitsbereich gibt es – wie über viele andere Bereiche auch – einige Mythen und Vorurteile.
Spielst du darauf an, dass viele dieses Berufsfeld im ersten Moment mit dem „klassischen Türsteher“ assoziieren? (lacht) Mit diesem Mythos räume ich hiermit sehr gerne auf, denn das ist natürlich nicht unser Job – auch, wenn man definitiv häufig Scherze darüber machen kann.
Wenn wir schon bei Mythen sind: Gibt es noch weitere, die du gerne widerlegen würdest?
Ein Mythos, der tatsächlich stimmt, ist, dass in der Sicherheitsbranche das Verhältnis von Männern und Frauen noch nicht ausgewogen ist. Meiner Wahrnehmung nach, steigen die Zahlen deutlich und immer mehr Frauen einen akademischen Abschluss machen, aber wenn man sich die Konzernsicherheiten von heute anschaut, sind wesentlich mehr Männer als Frauen vertreten – insbesondere in den oberen Führungspositionen.
Wie sieht das bei euch im Team aus?
Da hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Angefangen bei unserer Kollegin Marion, die als erste Frau in der Abteilung anfing. Kurze Zeit später kam ich dazu und auch unsere letzten beiden Stellen konnten wir mit Frauen besetzen. Bei Praktikant:innen achten wir ebenfalls auf ein ausgewogenes Verhältnis und so haben wir uns in den letzten Jahren deutlich diverser aufgestellt. In Kürze sind wir im Team dann fünf Frauen und zehn Männer, was einen extremen Unterschied zu den Anfängen darstellt. Und diese Diversifikation tut der Branche sehr gut! Wir alle bringen verschiedene Blickwinkel auf Situationen und unterschiedliche Stärken mit – auch unabhängig vom Geschlecht. Das sollten wir weiter pushen.
Siehst du auch eine branchenübergreifende Entwicklung hinsichtlich Diversity?
Total! Meiner Einschätzung nach liegt dies unter anderem an dem steigenden Bildungsangebot in dem Bereich, denn die Studiengänge sind für Männer wie Frauen gleichermaßen attraktiv. Und mit dem entsprechenden Hochschulabschluss hat man grundsätzlich bessere Chancen, in der Konzernsicherheit oder in Beratungsunternehmen einen Job zu finden. Früher war für viele Frauen eine behördliche Festanstellung bei Polizei oder Bundeswehr sehr erstrebenswert, z.B. hinsichtlich des Mutterschutzes. Heute bieten Wirtschaftsunternehmen Benefits wie Elternzeit oder Kinderbetreuung, die mindestens genauso attraktiv sind. Ich würde mir wünschen, dass sich in unserem Berufsbild hinsichtlich Diversität künftig noch mehr tut.
Glaubst du, dass auch P7S1 generell etwas damit zu tun hat, dass Corporate Security hier so attraktiv ist?
Hier wären wir direkt beim nächsten Mythos, denn es ist – unabhängig vom Bereich – glaube ich für alle immer besonders, wenn man „beim Fernsehen“ arbeitet. (lacht) Aber ja: Ich persönlich empfinde uns aufgrund unserer Vielfalt an Bereichen und auch Charakteren hier als sehr attraktiven Arbeitgeber. Das bezieht sich aber wie gesagt nicht nur auf den Sicherheitsbereich.
Vielen Dank, liebe Linda, für deine Zeit und das Interview.