Worauf legst du als Recruiterin bei einem Lebenslauf besonders viel Wert?
Da das Anschreiben bei uns keine Pflicht ist, sollte der Lebenslauf umso aussagekräftiger sein. Eine klare Struktur und kurze Beschreibungen der einzelnen Stationen sind essenziell, um den beruflichen Werdegang nachvollziehbar zu machen. Erwähne gerne besondere Erfolge oder abgeschlossene Projekte, auf die du stolz bist - sie zeigen dein Engagement.
Je nach Rolle darf der Lebenslauf gerne kreativer oder klassisch-schlicht gestaltet sein. An der Art der Gestaltung eines CVs merke ich sehr schnell, ob Kandidat:innen die Rolle verstehen, denn idealerweise spiegelt sich dieses Rollenverständnis in der Bewerbung wider. Ein persönlicher Touch ist schön, aber er sollte authentisch sein. Statt Floskeln bei den Hobbys wie „Kochen“ oder „Reisen“ erwähne Details, die ein ersten Einblick in deine Persönlichkeit geben und gleichzeitig deine Bewerbung unverwechselbar machen.
Braucht man heutzutage noch ein Anschreiben?
Für Bewerbungen bei P7S1 ist ein Anschreiben nicht mehr zwingend erforderlich. Natürlich kann es sinnvoll sein, ein Anschreiben zu ergänzen, wenn man bestimmte Aspekte seines Werdegangs erklären möchte oder zusätzliche Informationen vermitteln will, die aus dem Lebenslauf nicht hervorgehen.
Wichtig ist, dass ein Anschreiben kurz und prägnant bleibt. Es sollte eine Ergänzung des Lebenslaufs sein, keine Wiederholung. Authentizität ist dabei entscheidend – überzeuge uns mit deiner Persönlichkeit anstatt mit standardisierten Phrasen.
Und was sollte man möglichst vermeiden?
Ich hatte immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich einen Lebenslauf gescreent und gesehen habe, dass es sich um dabei eine Massenbewerbung handelt. Leider sieht man häufig, dass die Bewerbung nicht an uns, sondern (auch) an ein anderes Unternehmen gerichtet wurde. Das hat natürlich einen negativen Beigeschmack.
Welche Bewerbungen sind dir besonders im Gedächtnis geblieben und warum?
Einige Bewerbungen waren so kreativ, dass sie mir wirklich in Erinnerung geblieben sind. Zum Beispiel gab es Bewerber:innen, die nicht nur einen klassischen Lebenslauf eingereicht haben, sondern auch ein kreatives Video. In einem Fall hat sich eine Person selbst in einem Studio-Setting interviewt – mit einer gelungenen Mischung aus Humor und Fachwissen.
Für redaktionsnahe oder kreative Positionen kann das ein toller Ansatz sein, weil es zeigt, dass die Person wirklich nachdenkt, wie sie auffallen kann.
Solche Bewerbungen sind zwar nicht in jedem Kontext passend, aber sie bleiben definitiv im Gedächtnis.
Vielen Dank Paulina für die spannenden Insights!