Weshalb hast du dich für dieses Modell entschieden?
Ich nutze Brückenteilzeit, um meine Stunden zu reduzieren und diese auf Montag bis Donnerstag zu verteilen. Ich mag meinen Job in der IT sehr und bin bereits seit über dreieinhalb Jahren bei P7S1. Schon lange zuvor habe ich nach einer zusätzlichen Möglichkeit gesucht, mich sinnstiftend und sozial zu engagieren. Ich stand also vor der Wahl, komplett umzuschwenken oder mich für einen kombinierten Ansatz zu entscheiden. Also habe ich beschlossen, nebenberuflich die Ausbildung zum Rettungssanitäter zu absolvieren und dieser Tätigkeit dann auch in Teilzeit nachzugehen. Ich bin sehr dankbar, dass meine Vorgesetzten und Kolleg:innen mich in diesem Vorhaben unterstützen. So nutze ich meine Freitage, um beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) zu arbeiten, wo ich als Fahrer und Assistent des Notfallsanitäters auf Rettungswagen eingesetzt werde.
Wie bringst du beide Tätigkeiten unter einen Hut?
Dadurch, dass ich die gewonnene Zeit dazu nutze, einem zweiten Job nachzugehen, ist meine wöchentliche Arbeitszeit gleich oder sogar höher als zuvor. Allerdings kann ich diese flexibler verteilen: Manchmal arbeite ich zwei Tage pro Woche im Rettungsdienst, manchmal habe ich kurze Wochen und genieße das lange Wochenende.
Was ist anders als in Vollzeit?
Ehrlich gesagt bedeutete die Stundenkürzung bei P7S1 für mich anfangs schon ein wenig Umstellung. Beispielsweise kann ich freitags nicht mehr an Regel-Terminen teilnehmen. Auch die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben, die nicht in direktem Zusammenhang mit meiner eigentlichen Tätigkeit stehen, muss ich sehr genau abwägen, im Zweifel absagen oder andere Projekte depriorisieren. Für meine Tätigkeit beim BRK heißt es, dass ich im Vergleich zu neuen Vollzeit-Kolleg:innen natürlich deutlich länger brauche, um die gleiche Erfahrung und Routine aufzubauen.
Was ist für dich der größte Mehrwert an diesem Arbeitszeitmodell?
Die bereits angesprochene höhere Flexibilität ist ein großer Zugewinn an Lebensqualität! Es ist großartig, wenn ich an meinen langen Wochenenden freitags in die Berge gehen kann – ohne die Massen an Menschen, die dort am Wochenende unterwegs sind. (lacht) Für mich persönlich ist aber am wichtigsten, dass ich es auf diese Weise schaffe, meinen ursprünglichen Beruf mit einer neuen Tätigkeit zu kombinieren, die kaum unterschiedlicher sein könnte. Die Menschen und Schicksale, die ich im Rettungsdienst sehe und erlebe, verändern meine eigene Sicht auf viele Dinge und mein eigenes Leben teilweise deutlich und ich glaube, es gab kaum eine Zeit in meinem Leben, in der ich menschlich so sehr gewachsen bin wie jetzt!