Anlässlich des internationalen Tages der Menschen mit Behinderung sprechen wir im Interview mit den Vertretern der P7S1-Schwerbehindertenvertretung Oliver Stein und Martin Martin. Es geht um Inklusion, Barrierefreiheit und die Partnerschaft mit myAbility.

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Katrin Dusel

Heute leuchten wir lila!

Anlässlich des internationalen Tages der Menschen mit Behinderung sprechen wir im Interview mit den Vertretern der P7S1-Schwerbehindertenvertretung Oliver Stein und Martin Martin. Es geht um Inklusion, Barrierefreiheit und die Partnerschaft mit myAbility.

 

Jeden 3. Dezember rücken die Rechte und Anliegen von Menschen mit Behinderung in den Vordergrund: Am internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. Unter dem Motto „Purple Light Up“ setzen wir und andere Unternehmen weltweit ein sichtbares Zeichen, denn die Farbe Lila soll insbesondere auf die ökonomische Selbstbestimmung, wirtschaftliche Teilhabe und den Beitrag von Menschen mit Behinderung aufmerksam machen.

Damit unterstützen wir die Initiative, die von der Charta der Vielfalt gemeinsam mit myAbility, entstanden ist. Als Arbeitgeber begegnen wir uns in einem Arbeitsumfeld frei von Vorurteilen. Unabhängig von Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Religion und Weltanschauung sowie sexueller Orientierung und Identität.

 

Vielfalt als Erfolgsfaktor

Erstmalig haben wir dieses Jahr mit dem Wiener Social Business, myAbility zusammengearbeitet. myAbility bringt Menschen mit Behinderungen und Unternehmen zusammen – und davon profitieren beide Seiten. Die Bewerber:innen können in verschiedene Bereiche des Konzerns reinschnuppern, und die teilnehmenden Fachabteilungen lernen potenzielle Bewerber:innen kennen.

myAbility Gold-Partner-Auszeichnung
Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung als Gold-Partner von myAbility

 

Im Gespräch: Oliver Stein & Martin Martin

 

Oliver Stein und Martin Martin setzen sich als Schwerbehindertenvertretung für die Rechte und Belange von Mitarbeiter:innen mit Schwerbehinderung und ihnen Gleichgestellte ein. Wir haben mit den beiden über Inklusion, das Projekt myAbility und Barrierefreiheit gesprochen.

Heute ist Tag der Menschen mit Behinderung – was sind eure Aufgaben als Schwerbehindertenvertretung? Und wie setzt ihr euch bei P7S1 dafür ein?

Am wichtigsten ist uns, dass das Thema (Schwer-)Behinderung am Arbeitsplatz überhaupt wahrgenommen wird und dass es eine Vertretung und Ansprechpartner:innen dafür gibt. Das haben wir mit der Wahl der ersten Schwerbehindertenvertretung geschafft. Seit einiger Zeit verhandeln wir auch eine Inklusionsvereinbarung für P7S1. Diese umfasst verschiedene betriebliche Regelungen für unsere schwerbehinderten Kolleg:innen und schafft damit eine wichtige Grundlage für das gemeinsame Miteinander.

2021 hat P7S1 am Talent Programm myAbility teilgenommen: Was konntet ihr von den Teilnehmer:innen lernen? Was hat euch am meisten beeindruckt?

Die Teilnehmer:innen waren top, brachten viel Interesse an P7S1 und Motivation für die Tätigkeiten mit. Die Behinderung hat dabei keine Rolle gespielt. Wir glauben, dass wir mit diesem Programm manche Vorurteile und Ängste auch bei unseren Führungskräften und HR-Mitarbeiter:innen aus dem Weg räumen konnten. Die Leichtigkeit des Miteinanders hat uns begeistert. Nebenbei hoffen wir, damit auch Talente für P7S1 zu gewinnen.

Hand aufs Herz: Wie barrierefrei ist unser Unternehmen bereits – und was können wir zukünftig noch tun?

Zusammenfassend: Wir müssen uns nicht verstecken, aber haben durchaus Luft nach oben! Es gibt mehrere Arten von Barrieren: Die baulichen Barrieren wie z.B. Stufen, Türschwellen, fehlende taktile Wegführung oder zu enge Türbreiten etc. Hier versuchen wir, gerade beim Neubau, die Barrierefreiheit von Anfang an zu gewährleisten. Außerdem gibt es Barrieren in der Informations- und Kommunikationstechnologie. Nicht jede bei uns verwendete Software ist aktuell barrierefrei. Hier haben wir Verbesserungspotential. Zuletzt gibt es die Barrieren im Kopf: Bei aller Offenheit im Unternehmen müssen wir auch hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung weiterhin Aufklärungsarbeit leisten.

Im Interview: Martin Martin und Oliver Stein
Martin Martin (links) und Oliver Stein (rechts)