„Ich bin eine Quereinsteigerin – bezogen auf die Branche und auch auf einige meiner bisherigen Stationen bei P7S1. Es macht mich stolz, in den letzten Jahren verschiedene Rollen ausgeübt und neue Erfahrungen gesammelt zu haben.“ Seit Januar 2017 ist Anja Reinhard Teil des ProSiebenSat.1-Kosmos und gibt im Interview Einblicke in die vielseitigen Stationen ihrer Karriere. Wie ihr Weg verlaufen ist, warum sie im Quereinstieg so viel Potential sieht und wie sie das heute weitergibt, verrät sie hier."

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Katrin Dusel

Moments of personal growth – Ein Interview mit Anja Reinhard

„Ich bin eine Quereinsteigerin – bezogen auf die Branche und auch auf einige meiner bisherigen Stationen bei P7S1. Es macht mich stolz, in den letzten Jahren verschiedene Rollen ausgeübt und neue Erfahrungen gesammelt zu haben.“ Seit Januar 2017 ist Anja Reinhard Teil des ProSiebenSat.1-Kosmos und gibt im Interview Einblicke in die vielseitigen Stationen ihrer Karriere. Wie ihr Weg verlaufen ist, warum sie im Quereinstieg so viel Potential sieht und wie sie das heute weitergibt, verrät sie hier."

 

Liebe Anja, du bezeichnest dich selbst als Quereinsteigerin in die Medien- und Digitalbranche. Würdest du ein paar wesentliche Stationen vor deinem Start bei P7S1 skizzieren?

Sehr gerne! Tatsächlich bin ich eine wirkliche Quereinsteigerin in dieser Branche, denn zu Beginn meiner Karriere habe ich 16 Jahre bei der Deutschen Bank gearbeitet. Im Jahr 2009 habe ich zum ersten Mal die Branche gewechselt und war bis 2017 acht Jahre im sozialen Bereich tätig. Das ist wahrscheinlich auch eine Sache, die die wenigsten meiner Kolleg:innen über mich wissen. Dabei ist es mir ein absolutes Herzensanliegen gewesen, junge Menschen mit schwierigen Startbedingungen zu unterstützen und dazu beizutragen, die Lücke zwischen ihrer Herkunft und Zukunft zu schließen. Hier war ich erst als Standort- und später als Regionalleiterin unter anderem dafür verantwortlich, Konzepte für die Integration von Geflüchteten zu entwickeln und auszurollen.

 

Wie erfolgte der Schritt in die Medien- und Digitalbranche?

2017 bin ich auf eine Rolle als HR Business Partnerin aufmerksam geworden und hatte ein überzeugendes Gespräch mit meinem späteren Chef. Mein erster Eindruck war sehr positiv, das Ambiente war cool und im Gespräch habe ich gemerkt, dass man hier einerseits auf meine Erfahrung aus anderen Branchen baut, und andererseits noch viel mehr auf mich als Person. Auf meine Ideen, meine Impulse, meine bisherigen Projekte und Learnings. Für mich stand schnell fest, dass ich vielleicht nicht vorrangig mit meiner bisherigen Branchenerfahrung, aber mit meinen Kompetenzen sehr wohl zu ProSiebenSat.1 passe.

Mit Blick auf deine Stationen bei P7S1 bist du eine richtige HR-Allrounderin, oder?

Absolut. Nach einem Jahr als Business Partnerin Jahr bot sich mir die Möglichkeit, die Rolle als Head of HR Admin & Payroll zu übernehmen, was mir ebenfalls sehr viel Freude bereitet hat – denn auch in dieser Rolle konnte ich viele neue Prozesse und Themen kennenlernen. Dieser Punkt ist mir nach wie vor sehr wichtig.

Du sprichst vom Kennenlernen neuer Prozesse & Themen: Wie verlief dein Weg weiter?

Ein weiterer HR-Bereich, der mich sehr interessierte und den ich bis zum damaligen Zeitpunkt noch nicht kennenlernen konnte, war der Bereich Talent Acquisition. Im Juli 2020 – nach knapp zwei Jahren als Head of HR Admin & Payroll – ergriff ich die Chance, dort als Director Talent Acquisition einzusteigen. Es war eine sehr spannende Zeit, da ich unter anderem gemeinsam mit dem Team ein neues Bewerbermanagementsystem etablieren und viele Inklusionsprozesse bei P7S1 voranbringen konnte. Zwischendurch übernahm ich außerdem Verantwortung für das Thema Labour Relation. Im April 2022 habe ich mich in ein völlig neues Aufgabengebiet vorgewagt und bin nun als Senior Vice President HR Holding / Diversity & Inclusion tätig.

Bei all den Titeln, Erfahrungen und Bereichen, gibt es eine Sache, die gleichgeblieben ist?

Eine Tätigkeit, die sich seit Beginn meiner Zeit bei P7S1 durchzieht, ist meine Arbeit als Business Partnerin, denn ich war und bin als Business Partnerin für unsere HR-Kolleg:innen, den Bereich Compliance und Sustainability zuständig. Aus dieser Tätigkeit resultiert auch, dass ich aktuell eine Doppelrolle ausübe und somit den Titel SVP HR Holding/Diversity & Inclusion trage. Aber auch abseits der verschiedenen Rollen, die ich ausüben durfte, hatte ich in jedem Team die Möglichkeit, mit engagierten, tollen Menschen zusammenzuarbeiten.

Ist es das, was du an P7S1 so sehr schätzt?

Ganz klar, ja. Mich faszinieren die verschiedenen Persönlichkeiten, die hier arbeiten, und mir mit großer Offenheit begegnet sind. Ich hatte immer das Gefühl, von meinen Kolleg:innen unterstützt zu werden – vor allem, wenn ich mich in Bereiche vorgewagt habe, die Neuland für mich waren, z.B. Payroll oder Talent Acquisition. So habe ich einerseits ich die Möglichkeit bekommen, etwas Neues zu lernen – andererseits konnten aber auch meine Kolleg:innen auf meine Expertise aus den vorherigen Stationen zurückgreifen. Durch meine verschiedenen Rollen innerhalb des HR-Bereichs habe ich natürlich viele Prozesse, Themen und Menschen kennengelernt. Von diesem Wissen konnten meine Kolleg:innen und Teams profitieren – so wie ich von ihrem Expert:innenwissen im jeweiligen Bereich profitieren konnte. Eine klare Win-Win-Situation. Bei vielen Unklarheiten fiel also oft der Satz: „Geh mal auf Anja zu, die weiß das bestimmt!“ (lacht)

Du sprichst einen interessanten Punkt an, nämlich die Weiterentwicklung im eigenen Konzern. Wie fördert P7S1 dies?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wie sehr das Unternehmen, die Teams und auch man selbst von einer persönlichen Weiterentwicklung profitiert. Derartige Karrieren, vor allem wenn sie mit Wechseln in neue Bereiche verbunden sind, erfordern Offenheit – von allen Seiten. Als Unternehmen muss man Talente fördern und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Führungskräfte müssen wertschätzen, dass ein:e Mitarbeiter:in vielleicht noch kein Expert:innenwissen in den jeweiligen Bereichen mitbringt, aber dafür das Unternehmen und die Schnittstellen kennt. Und als Mitarbeiter:in muss man offen sein, sich auf neue Dinge einzulassen, dazulernen zu wollen und über den Tellerrand zu blicken. Viele Themen lassen sich besser bedienen, wenn Menschen daran arbeiten, die verschiedene Blickwinkel und Erfahrungen mitbringen.

Wir haben nun lange damit verbracht, auf deine bisherigen Stationen zurückzublicken. Zum Abschluss eine Frage in Richtung Zukunft: Was sind deine nächsten persönlichen Ziele?

Mir geht es wie vielen anderen auch: Ich möchte in den Modus kommen, wieder am Campus zu arbeiten. Wir waren eine lange Zeit im Homeoffice und natürlich ist es jetzt eine Umstellung, hybrid zu arbeiten. Außerdem möchte ich dem Bereich Diversity & Inclusion viel Zeit und Aufmerksamkeit widmen. Wir haben tolle Kolleg:innen, von denen ich noch einiges zu lernen habe. (lacht) „Mein Ziel ist es aus meiner Position heraus jetzt andere zu unterstützen und meine Erfahrungen weiterzugeben. Seien es Menschen mit sehr klar passenden Erfahrungen oder Quereinsteiger:innen wie ich.