„Verbündete und Unterstützer:innen zu haben, gehört doch zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen! Wir haben als Vorstand und als gesamtes Unternehmen eine klare Haltung zu LGBT+ empowerment. Und die müssen wir alle konsequent vermitteln."

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Katrin Dusel

Queer im Job: Wolfgang Link im Interview

„Verbündete und Unterstützer:innen zu haben, gehört doch zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen! Wir haben als Vorstand und als gesamtes Unternehmen eine klare Haltung zu LGBT+ empowerment. Und die müssen wir alle konsequent vermitteln."

 

Nach seinem inspirierenden Auftritt bei PROUT AT WORK vor kurzem ist Wolfgang Link nun auch zu Gast in unserer Interviewreihe #QueerImJob. Welche Ideen er für die Rolle von Vorständen sowie Führungskräften hinsichtlich LGBT+# empowerment hat und warum wir es selbst in der Hand haben, bestärkende Menschen an unserer Seite zu wissen, verrät er hier.

 

Lieber Wolfgang, du warst kürzlich bei PROUT AT WORK zu Gast – dein erster Talk zu Diversity mit Fokus auf LGBT+. Wie fandest du es?

Das war ein schönes und inspirierendes Gespräch mit einem tollen Gesprächspartner, Albert Kehrer. Insbesondere auch deshalb, weil ich wieder feststellen konnte, dass meine Geschichte zu meinem Outing und meinem Schwulsein offensichtlich nach wie vor keine Selbstverständlichkeit ist. Es ist gut, dass wir immer wieder darüber sprechen und den Themen Queerness – nicht nur im Job, aber eben auch dort – Raum und Öffentlichkeit geben. 

Für viele war dein Gespräch sehr inspirierend. Hast auch du – für dich persönlich – neue Impulse durch dieses Gespräch erhalten können?

Mir ist durch den Talk wieder bewusster geworden, dass Queerness und alles, was damit einhergeht, an Herausforderungen, Problemen, aber auch an Chancen und Vielfalt und vor allem auch neuen Perspektiven, immer noch nicht als selbstverständlich verankerter Teil des Arbeits- und gesellschaftlichen Lebens vorausgesetzt werden kann. Da haben wir – bzw. haben die Mitarbeiter:innen – bei ProSiebenSat.1 mit der tollen Initiative der PROUD-Community schon eine wirklich gute Gemeinschaft geschaffen und setzen damit auch ein wichtiges Zeichen. Nach intern wie auch nach außen für potenzielle neue Kolleginnen und Kollegen. 

Insbesondere als PROUD-Community haben wir deinen Talk mit Spannung verfolgt. Teil unseres Netzwerks sind viele Allies, unsere Verbündeten, die sich für unsere LGBT+ Community stark machen. Wie wichtig sind Allies deiner Meinung nach und welche Mutmacher:innen hattest du in deinem Leben?

Verbündete und Unterstützer:innen zu haben, gehört doch zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen! Wir sind soziale Wesen und brauchen doch alle ein paar Menschen, die auf unserer Seite des Rings stehen. Ohne sie wird das Leben mühsam – und vor allem auch einsam! Nehmen wir meine Geschichte: Ich hätte nie so entspannt mit meiner sexuellen Identität umgehen können, hätte mich zum Beispiel nicht meine Mutter mit großer Unaufgeregtheit unterstützt. Ich hatte im Laufe meines Lebens viele tolle und bestärkende Menschen an meiner Seite. Ich glaube aber auch, dass wir es selbst in der Hand haben. Wir müssen lernen, diejenigen, die uns mutlos machen, nicht an uns heranzulassen – oder sie auch aus unserem Umfeld zu entfernen, wenn nötig. Beides gehört dazu.

 

Was braucht es deiner Meinung nach unternehmensseitig an Unterstützung für die LGBT+ Community? 

Für uns als Unternehmen und als Vorstand ist eine aufgeschlossene und wertschätzende Unternehmenskultur alternativlos. Wir unterstützen ausdrücklich alle die Initiativen, die Diversität und Inklusion bei uns fördern. Ich bin besonders stolz auf das, was das PROUD-Netzwerk bisher geschaffen hat. Von dieser Interviewreihe über eine aktive Community bis hin zur Teilnahme am CSD in München 2022. Ihr seid super! Mit ProSiebenSat.1 sind wir bereits seit 2014 Unterzeichner der Charta der Vielfalt und folgen den darin vorgegebenen Leitlinien. Als großes Medienunternehmen ist uns natürlich bewusst, dass auch Sprache für ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld besonders wichtig ist. Daher haben wir 2021 eine Empfehlung für gendersensible Sprache ausgesprochen. Im letzten Jahr haben wir eine eigene Abteilung für „Diversity & Inclusion“ geschaffen, die das Diversitymanagement der Gruppe verantwortet. Damit machen wir als Konzern unser Commitment auch durch personelle Ressourcen deutlich.

Was wünscht du dir persönlich für die Zukunft?

In diesen Zeit kann die Antwort nur lauten: Dass der Krieg in der Ukraine bald vorbei ist.

 

 

Abschließend eine letzte Frage, die wir jedem Gast unserer Reihe stellen: Gibt es etwas, das deine Kolleg:innen noch nicht über dich wissen?

Was nur sehr wenige Menschen über mich wissen: Ich habe vor langer Zeit für die Fantasy-Musical-CD Krypteria gemeinsam mit Freunden das Buch, also den begleitenden Erzählfaden, geschrieben. Nachdem das etwas ist, das niemand von mir weiß, kann man sich ungefähr vorstellen, wie erfolgreich die CD gelaufen ist …