Vom 10. bis 16. Mai ist European Mental Health Week. Das nehmen auch wir zum Anlass, mentale Gesundheit in den Fokus zu rücken: Im Rahmen unserer Mental Health Days haben unsere Mitarbeiter:innen drei Tage lang die Möglichkeit, verschiedene Workshops, Trainings und Vorträge zu besuchen, die sich um psychische Gesundheit drehen. Dafür kooperieren wir unter anderem mit SHITSHOW, einer Agentur für psychische Gesundheit. Warum das Thema für uns wichtig ist und wie uns SHITSHOW unterstützt, erfahrt ihr im Interview mit Doris Beisenherz, SVP Talent & Management Development bei P7S1, und SHITSHOW-Gründerin Luisa Weyrich.

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Katrin Dusel

Die P7S1 Mental Health Days: #youmatter

Vom 10. bis 16. Mai ist European Mental Health Week. Das nehmen auch wir zum Anlass, mentale Gesundheit in den Fokus zu rücken: Im Rahmen unserer Mental Health Days haben unsere Mitarbeiter:innen drei Tage lang die Möglichkeit, verschiedene Workshops, Trainings und Vorträge zu besuchen, die sich um psychische Gesundheit drehen. Dafür kooperieren wir unter anderem mit SHITSHOW, einer Agentur für psychische Gesundheit. Warum das Thema für uns wichtig ist und wie uns SHITSHOW unterstützt, erfahrt ihr im Interview mit Doris Beisenherz, SVP Talent & Management Development bei P7S1, und SHITSHOW-Gründerin Luisa Weyrich.

Liebe Doris, wie ist die Initiative für die Mental Health Days entstanden?

Im Laufe des letzten Jahres haben wir beobachtet, dass durch Corona die psychischen Belastungen zugenommen haben. Als erste Reaktion haben wir unsere Angebote angepasst und ergänzt –  beispielsweise um eine Sammlung an digitalen Inhalten zu Work-Life-Balance, Kinderbetreuung und verschiedenen Freizeitangebote. Zusätzlich haben wir ein Online Tool implementiert, das unsere Mitarbeiter:innen mit Informationen zu Themen wie Ernährung, Bewegung, Ergonomie, Schlaf und Erholung sowie Stressmanagement versorgt. Als Unternehmen ist uns die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen – sowohl die physische als auch die psychische – sehr wichtig. Wir wollen die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen nachhaltig stärken und, viel wichtiger noch, möglichen Krankheiten präventiv vorbeugen! Der erste und wichtigste Schritt gerade bei mentaler Gesundheit ist es, Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Durch Corona hat psychische Gesundheit zwar an öffentlicher Bedeutung gewonnen und sozusagen eine Plattform bekommen, die Belastungen und Gefährdungen gab es jedoch schon vorher und es wird sie auch weiterhin geben. Unsere Mental Health Days sind damit der Auftakt für ein strukturiertes, nachhaltiges Angebot zur Sicherung und Stärkung der psychischen Gesundheit – während Corona, aber auch für die Zeit danach.

 

Was genau ist bei den Mental Health Days geplant?

Ziel der Mental Health Days ist es, sowohl Aufmerksamkeit für das Thema psychische Gesundheit zu schaffen als auch psychische Erkrankungen zu enttabuisieren und einen offenen Umgang damit zu fördern. Dafür bieten wir zum einen Vorträge zur Wissensvermittlung an. Hier geht es zum Beispiel darum, zu erklären, was überhaupt die häufigsten psychischen Erkrankungen, wie man sie frühzeitig erkennen kann und wo die Grenzen zwischen „gesund” und „krank” sind, denn diese sind meist fließend. Zum anderen bieten wir konkrete Präventionsmaßnahmen an wie z.B. Meditationen, Achtsamkeits-Workshops oder Trainings zur Stärkung der individuellen Resilienz. Uns ist besonders wichtig, nicht nur zu klären, was psychische Gesundheit im Allgemeinen ist, sondern auch, was das Arbeitsumfeld damit zu tun hat. Darum dreht sich z.B. unser Vision Talk, den wir in Kooperation mit SHITSHOW anbieten.

 

Liebe Luisa, du hast zusammen mit zwei Partnerinnen SHITSHOW im Jahr 2019 gegründet. Ihr seid eine Beratungs- und Kommunikationsagentur für psychische Gesundheit. Wie genau kann man sich eure Arbeit vorstellen?

Mit unserer Arbeit bei SHITSHOW helfen wir Organisationen und Unternehmen dabei, psychische Gesundheit auf der Arbeit zu fördern und für mentale Gesundheit zu begeistern. Wir sind ein Team aus Kommunikationsstrateginnen, Organisationsentwicklerinnen und Psychologinnen und arbeiten je nach Projekt mit verschiedenen Expertinnen zusammen. Häufig analysieren wir erst einmal den Status Quo und ermitteln, wo Potenziale bestehen, Dinge zum Positiven zu verändern. Oder aber wir gehen direkt mit Workshops, Trainings oder Wissensimpulsen ans Werk – zum Beispiel, um Führungskräfte im Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeiter:innen zu schulen. Wir verfolgen bei unserer Arbeit ganz bewusst einen Ansatz, der die Kultur und Arbeitsgestaltung von Organisationen adressiert. Häufig ist es nämlich noch so, dass psychische Gesundheit als etwas angesehen wird, das nur die Betroffenen von psychischen Erkrankungen angeht und diese sind – insbesondere im Berufsleben – noch stark stigmatisiert. Mit unserer Arbeit möchten wir genau dem entgegenwirken und dabei helfen, das Thema für alle gleichermaßen interessant und verständlich zu machen.

 

Wie sieht eure Unterstützung für ProSiebenSat.1 bei den Mental Health Days konkret aus?

Wir halten einen Talk, der Einblick in unsere eigenen Vorerfahrungen mit psychischen Erkrankungen im Arbeitskontext gibt – und der vor allem die nach wie vor vorhandene Stigmatisierung in den Blick nimmt. Wir vermitteln Strategien, wie wir alle dazu beitragen können, das Gespräch über psychische Gesundheit zu erleichtern und das Thema aus der Tabuzone zu holen. Dass ProSiebenSat.1 diesem wichtigen Thema eine Plattform gibt, finden wir super und freuen uns sehr darauf!

 

Was würdet ihr Unternehmen raten, die sich für die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen engagieren wollen?

Ganz klar: Habt die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen im Blick. Leider ist es häufig so, dass gut gemeinte Maßnahmen nicht fruchten, weil sie an den Bedürfnissen derer vorbeigehen, denen sie eigentlich helfen sollen. Deshalb ist es wichtig, Fragen zu stellen und wirklich zuzuhören. Ist der Workload beispielsweise dauerhaft zu hoch und die Überstunden häufen sich, wird der Entspannungskurs zum Feierabend wahrscheinlich nicht gut besucht sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, bereits belasteten Mitarbeitenden Unterstützung anzubieten – so wie es ProSiebenSat.1 zum Beispiel in Form eines Employee Assistance Programs macht – und zusätzlich auf organisationaler Ebene Awareness zu stiften. Also zu signalisieren: Dieses Thema ist uns wichtig. Und dann auch danach zu handeln. Mentale Gesundheit im Unternehmen hat viel mit Vertrauen, Transparenz und Wertschätzung zu tun. Wer das berücksichtigt, macht schon eine Menge richtig.