Caroline ist unsere erste Entertainment Volontärin im Content Development. Warum es in der Formatentwicklung keine klassischen Arbeitstage gibt und von welchem geheimen Talent ihre Kolleg:innen nichts wissen, verrät sie uns im Interview.

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Louisa Hofmann

Meet Caroline: Unsere erste Entertainment Volontärin

Caroline ist unsere erste Entertainment Volontärin im Content Development. Warum es in der Formatentwicklung keine klassischen Arbeitstage gibt und von welchem geheimen Talent ihre Kolleg:innen nichts wissen, verrät sie uns im Interview.

Caroline, wie bist du zu P7S1 gekommen?

Während meines Masterstudiums habe ich einen Kurs in Formatentwicklung besucht. Die Ergebnisse unserer Arbeit haben wir bei verschiedenen Produktionsfirmen und Sendern gepitcht, unter anderem auch bei ProSieben. Ich dachte daran, hier meine Masterarbeit zu schreiben und bat meine Professorin darum, den Kontakt zu Burkhardt Weiß, dem Executive Producer aus dem Content Development, herzustellen. Ich habe den Bewerbungsprozess durchlaufen und die Stelle bekommen. Das Volontariat ist das erste seiner Art, ich war also die erste Entertainment-Volontärin für ProSieben. Seit kurzem habe ich auch eine Volo-Kollegin in der Formatentwicklung von Sat.1.

Wie sieht ein klassischer Arbeitsalltag bei dir aus?

Im Content Development ist kein Tag wie der andere. Wir haben oft sehr viele Termine, da wir als Knotenpunkt zwischen vielen verschiedenen Teams fungieren. Zusätzlich haben wir viele Pitches, bei denen beispielsweise Produktionsfirmen uns Ideen vorstellen. Außerdem sprechen wir uns eng mit dem International Scouting Team ab, die Formate im Ausland im Blick behalten und anderen Teams, wie etwa dem Production Management, Consumer Insights und Business Intelligence. Dazu kommen dann auch regelmäßige Austausche mit Joyn & der Adfactory hinzu. Entdecken wir ein Format, das uns gefällt, mache ich eine Präsentation mit allen Keyfacts, füge meine Einschätzung hinzu und stelle es noch einmal gesammelt dem Team vor. Gemeinsam entscheiden wir dann, was wir gut finden und weiterverfolgen wollen. Ein besonderes Highlight sind immer die Entwicklungstage, an denen wir intensiv an den vielversprechendsten Formaten weiterarbeiten.

Zu meinem Volo gehört auch eine Station in der Prosieben Redaktion, in der ich mich gerade befinde. Ich unterstütze und begleite dort den jeweiligen Executive Producer und Producer (von der Senderseite) bei der Planung und Weiterentwicklung von unseren Formaten wie etwa GNTM, The Voice of Germany, Das große Promi-Büßen und The Masked Singer.

„Wenn wir an einem Format feilen, tauchen wir oft komplett in dessen Welt ein“

Woher kommen die Formate, an denen ihr arbeitet?

Aus drei Quellen. Erstens: Aus dem Ausland. Wir beobachten den internationalen Markt (unter anderem mit Hilfe des International TV-Scouting Teams). Sprich wir schauen uns die bereits existierenden Formate auf der ganzen Welt an, beobachten wie diese performen und ob sie etwas für einen unserer Sender sein könnten. Auch internationale Produktionsfirmen kommen dabei auf uns zu und stellen Formate vor. Zweitens: Produktionsfirmen bekommen von uns zuvor ein Briefing und pitchen uns ein passendes Format dazu oder sie stellen uns ganz frei eine eigene Idee vor. Und dann gibt es natürlich noch eine dritte Möglichkeit: Wir entwickeln selbst ein Format von der Pike auf und geben es an eine interne oder externe Produktionsfirma.

Zu deinem Volontariat gehört eine sechsmonatige Rotation. Du hast dich für taff entschieden. Wo gefällt es dir besser?In beiden Teams suchen wir nach großen Geschichten, nur setzen wir sie unterschiedlich um. Bei taff bekomme ich in kurzer Zeit etwas Greifbares geschafft – ich pitche ein Thema und wenn es dem Team gefällt, setze ich es direkt um. Am Ende sind es dann zwar vielleicht „nur“ zwei bis fünf Minuten, aber du hast etwas in kurzer Zeit allein auf die Beine gestellt. Im Content Development arbeiten wir über mehrere Monate an einem Konzept, feilen sehr gründlich daran und tauchen komplett in die Welt eines Formats ein. Das ist auch wertvoll. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich beides kennenlernen kann.

Was muss denn ein gutes Format haben, um dich zu überzeugen?

Ich wünschte, ich könnte jetzt etwas Spektakuläres sagen, aber am Ende ist es ganz einfach: Das Format muss immer einen neuen Kniff oder eine neue Wendung haben, überraschende Persönlichkeiten, eine besondere Geschichte und einfach dieses eindeutige Alleinstellungsmerkmal. Aber so einfach es auch klingt: Das ist leider sehr schwer zu finden! 

Apropos überraschende Persönlichkeiten. Wenn du Teil eines Formats wärst, mit welchem heimlichen Talent würdest du uns überraschen?

Meine Liebe zu Entertainment und guten Filmen war schon immer sehr groß. Als ich dann das erste Mal „Fluch der Karibik“ gesehen habe, wollte ich auch so kämpfen können und habe fechten gelernt.  Ich wette, mit diesem geheimen Hobby rechnen die wenigsten, wenn sie mich sehen.

Halbzeit! Bald hast du das erste Jahr deines Volontariats geschafft. Rückblickend auf die Zeit: Auf wen oder was könntest du bei P7S1 nicht verzichten?

Natürlich auf mein Team und meine Kolleg:innen. Und auf die gemeinsamen Tage im Büro. Ich bin gern auf unserem Campus. Vor Ort geht es in der Zusammenarbeit oft auch einmal mehr um den Menschen, nicht nur um die Arbeit. Zu kreativen Prozessen gehört für mich auch, dass der Mensch hinter einer Idee zu spüren ist und dieser Austausch, das gemeinsame Lachen und die schnellen Wortgefechte sind vor Ort doch manchmal leichter.

 

 

Das Interview wurde durchgeführt von Tessa Hartwig.